Reuters

Starkes Auslandsgeschäft hilft Harley - EU-Zölle zehren am Gewinn

24.07.2018
um 14:36 Uhr

Bangalore (Reuters) - Die EU-Strafzölle auf US-Motorräder schmälern die Gewinne von Harley-Davidson.

Das Traditionsunternehmen sagte am Dienstag für das laufende Jahr eine operative Umsatzrendite von nur noch neun bis zehn Prozent im Stammgeschäft voraus. Bereits im abgelaufenen Quartal sackte die Kennziffer auf 16 Prozent ab von 20 Prozent vor Jahresfrist. Die erwartete weitere Schwächung der Ertragskraft ist nach Angaben des Managements auf die neuen Vergeltungszölle der EU zurückzuführen, die neben Motorrädern auch Erdnussbutter und Whiskey betreffen. Sie sind eine Reaktion der Europäer auf vorher verhängte Abgaben der USA auf Stahl- und Aluminiumimporte.

Harley ist in dem Handelsstreit zwischen die Fronten geraten. Wegen der EU-Zölle will der US-Konzern die Produktion für den europäischen Markt ins Ausland verlagern. Damit zog er den Zorn von US-Präsident Donald Trump auf sich, der das Unternehmen zu einem Symbol seiner protektionistischen "America first"-Politik machen wollte.

Harley ringt um wachsende Geschäftsanteile im Ausland, weil auf dem Heimatmarkt eine alternde Stammkundschaft und ein harter Preiskampf die Erlöse schmälern. Die Probleme spiegeln sich deutlich im aktuellen Quartalsbericht wider. Demnach brachen die Auslieferungen konzernweit um mehr als elf Prozent ein auf 72.593 Motorräder. Das lag einzig an der schwachen US-Nachfrage. Im internationalen Geschäft, das rund 40 Prozent der Verkäufe ausmacht, ergab sich dagegen ein Plus von 2,4 Prozent.

Der Konzernumsatz mit Motorrädern und zugehörigen Produkten sank um 3,3 Prozent auf 1,53 Milliarden Dollar. Der Reingewinn fiel um vier Prozent auf 248 Millionen Dollar. Mit den Zahlen übertraf Harley allerdings die Erwartungen von Analysten. Das sorgte an der Wall Street für Jubel: Die Aktie schoss im vorbörslichen Handel um mehr als fünf Prozent in die Höhe.

Harley-Davidson Inc.

WKN 871394 ISIN US4128221086