Bangalore (Reuters) - Der US-Motorradbauer Harley-Davidson will wegen der höheren Zölle in Europa Teile seiner US-Produktion an Standorte im Ausland verlagern.
Das betreffe für den europäischen Markt bestimmte Motorräder, teilte das Unternehmen am Montag mit. Preiserhöhungen für Händler oder Endverbraucher seien im Gegenzug nicht geplant, erklärte der Hersteller der Kult-Motorradmarke in einer Pflichtveröffentlichung für die US-Börsenaufsicht SEC. Die Weitergabe der höheren Kosten würde das Geschäft in der betroffenen Region dauerhaft schädigen.
Die EU hat Vergeltungszölle im Umfang von 2,8 Milliarden Euro auf amerikanische Produkte verhängt, weil die USA ihrerseits die Zölle auf Importe von Stahl und Aluminium erhöht hatten. Auf Harley-Davidson-Maschinen, die bis zu 43.000 Euro kosten, muss nun ein Zoll von 31 Prozent gezahlt werden, 25 Prozentpunkte mehr als vorher. Auch die US-Zölle belasten das Unternehmen, weil sie die Rohstoffkosten erhöhen.
Dem Motorradbauer machen schon länger ein harter Preiskampf und eine alternde Stammkundschaft zu schaffen. Im ersten Quartal ging die Zahl der weltweit verkauften Maschinen um fast zehn Prozent auf 64.000 zurück, der Gewinn sank um knapp fünf Prozent auf 175 Millionen Dollar.