Düsseldorf (Reuters) - Die schwächelnde Thyssenkrupp-Tochter Industrial Solutions hat in Ungarn einen Großauftrag an Land gezogen.
Thyssenkrupp errichte für den Öl- und Gaskonzern MOL einen Chemiekomplex, teilte der Konzern am Mittwoch mit. MOL investiere insgesamt in den Anlagenkomplex 1,2 Milliarden Euro. Ein Großteil davon entfalle auf Industrial Solutions. Der Komplex solle 2021 in Betrieb gehen und jährlich 200.000 Tonnen Polyether-Polyol produzieren - einem wichtigen Ausgangsstoff vor allem für Produkte in der Automobil-, Bau-, Verpackungs- und Möbelindustrie.
Der Thyssenkrupp-Tochter kommt der Auftrag sehr gelegen, war das Geschäft mit Großanlagen doch zuletzt eingebrochen. Nach einem operativen Verlust der Sparte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2017/18 (per Ende September) von 224 Millionen Euro hatte der Konzern seine Prognose für das Gesamtjahr auf ein bereinigtes Ebit von 1,8 Milliarden Euro beziffert - was am unteren Ende der zuvor genannten Spanne von 1,8 bis 2,0 Milliarden Euro liegt. Thyssenkrupp-Chef Guido Kerkhoff hat weitere Restrukturierungen für den Bereich angekündigt, zu dem auch das Marinegeschäft mit dem U-Boot-Bau gehört. Den Abbau von rund 2000 Stellen hatte der Konzern bereits früher auf den Weg gebracht.