Jerusalem (Reuters) - Die israelische Polizei hat sich im Zusammenhang mit einem milliardenschweren Rüstungsgeschäft von Thyssenkrupp für eine Anklage gegen den Rechtsberater von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und fünf weitere Verdächtige wegen Bestechlichkeit ausgesprochen.
Dies teilte die Polizei am Donnerstag nach einer entsprechenden Empfehlung an die Staatsanwaltschaft mit. Netanjahus Rechtsberater David Schimron wies gegenüber dem israelischen Online-Nachrichtenportal YNet news die Vorwürfe zurück. Er habe kein Verbrechen begangen. Sein Anwalt erklärte schriftlich, Schimron sei an dem zwei Milliarden Dollar schweren U-Boot-Deal nicht beteiligt gewesen. Der Fall schlägt seit Monaten in Israel hohe Wellen. Die Polizei hatte erklärt, dass Netanjahu selbst nicht zu den Verdächtigen gehört.
Bei der Untersuchung geht es um die Umstände eines 2016 geschlossenen Vertrags zur Lieferung von drei U-Booten und einer im Jahr zuvor getroffenen Vereinbarung über vier Korvetten für das Land. Thyssenkrupp hatte erklärt, bei einer internen Untersuchung keine Hinweise auf Korruption gefunden zu haben. Zu den Berichten von Donnerstag erklärte der Konzern: "Unsere Informationen stammen bisher nur aus der Presse, wir haben noch keine gesicherten Informationen. Sobald uns alle Fakten bekannt sind, werden wir im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten weitere Maßnahmen prüfen."