Düsseldorf (Reuters) - Der Gesamtbetriebsratschef von Thyssenkrupp Steel Europe, Tekin Nasikkol, zieht sich aus dem Aufsichtsrat des Konzerns zurück.
"Mit dem Signing zum Joint Venture mit Tata Steel Europe ist klar, in welche Richtung die Thyssenkrupp Steel Europe AG geht – vorbehaltlich der EU-Wettbewerbsprüfung", erklärte der 50-Jährige am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters. Er wolle sich voll auf den Stahl konzentrieren. Nasikkol gehört seit 2016 dem Kontrollgremium an. Zu seiner Nachfolgerin wurde von Arbeitnehmerseite die Betriebsrätin von Thyssenkrupp Electrical Steel, Barbara Kremser-Bruttel, gewählt.
Thyssenkrupp will seine europäische Stahlsparte mit der von Tata Steel zusammenlegen. Der Konzern wäre der größte in der Branche in Europa hinter ArcelorMittal. Bei dem Zusammenschluss könnten auf beiden Seiten rund 2000 Stellen gestrichen werden. Zudem müssten die Unternehmen für eine Freigabe durch die EU-Wettbewerbsbehörde wohl einige Geschäfte abstoßen.
"Es wird eine Herausforderung, die Mitbestimmungsstrukturen im Joint Venture über die Ländergrenzen hinweg aufzubauen und dafür Sorge zu tragen, dass die Interessen der Beschäftigten gewahrt werden", sagte Nasikkol. "Wir werden zukünftig in vielen Ländern aktiv und mehrsprachig sein, aber unser Ziel muss es sein, mit einer Stimme zu sprechen."