Oslo (Reuters) - Um die Börse in Oslo ist ein Bieterkampf entbrannt.
Der US-Börsenbetreiber Nasdaq stieg am Mittwoch gegen die Mehrländerbörse Euronext in den Ring. Das Gebot der Amerikaner für die Oslo Bors übertrifft mit 152 Norwegischen Kronen (15,57 Euro) pro Aktie die vor zwei Wochen vorgelegte Offerte der Euronext um sieben Kronen. Das höhere Gebot bewertet den Betreiber der norwegischen Börse umgerechnet mit insgesamt 670 Millionen Euro. Euronext hat nach eigenen Angaben bereits die Zusage von Investoren für etwas mehr als 50 Prozent an der Oslo Bors erhalten. Diese Anteilseigner könnten ihre Aktien nicht mehr anderen Bietern verkaufen.
Der mit knapp 20 Prozent größte Anteilseigner der norwegischen Börse, die norwegische Bank DNB, teilte allerdings mit, das Gebot der Nasdaq annehmen zu wollen. Ihre Zustimmung für die höhere Offerte signalisierten auch der Rententräger KLP, der zehn Prozent hält, sowie die Sparebanken Vest mit einer 1,6-Prozent-Beteiligung. Eine Sprecherin von Euronext lehnte eine Stellungnahme zu der Nasdaq-Offerte ab. Euronext-Papiere fielen nach dem Nasdaq-Gebot um 2,5 Prozent. Früheren Angaben zufolge endet die Angebotsfrist am 11. Februar.
Euronext hält bereits 5,3 Prozent an Oslo Bors. Die Mehrländerbörse versucht seit einiger Zeit, sich etwas breiter aufzustellen und das Gewicht nicht mehr so stark auf den Aktienhandel zu legen. Aus diesem Grund hat das Unternehmen, das die Börsen in Paris, Brüssel, Amsterdam und Lissabon betreibt, auch schon die auf den Anleihenhandel spezialisierte Dubliner Börse gekauft.