Frankfurt/Berlin (Reuters) - Die protektionistischen Vorstöße der USA im Handelskonflikt kosten laut EZB-Präsident Mario Draghi Wachstum und untergraben Vertrauen.
Die immerwiederkehrenden Zolldrohungen aus Washington, trügen mit zur wirtschaftlichen Flaute in Europa bei, sagte der Italiener am Mittwoch nach der EZB-Ratssitzung. Es sei aber abzuwarten, was in dem Konflikt tatsächlich geschehen werde. "Oft gibt es zwischen Worten und Taten ja eine große Kluft", fügte Draghi hinzu.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte bereits vor einer Abschwächung des internationalen Handels im Zuge der Spannungen gewarnt. US-Präsident Donald Trump drohte Europa jüngst mit einem neuen Handelsstreit. Im seit Jahren schwelenden Konflikt um Beihilfen für den Flugzeugbauer Airbus kündigte Trump am Dienstag Zölle auf EU-Produkte im Volumen von elf Milliarden Dollar an. Zudem steht Trumps Drohung mit Sonderzöllen auf Auto-Importe aus der EU noch im Raum. Zuletzt hatte es zugleich im US-Handelskonflikt mit China Zeichen für ein Nachlassen der Spannungen gegeben. Nach Angaben der Volksrepublik haben China und die USA bei ihren jüngsten Gesprächen Fortschritte erzielt.