Reuters

Malaysia stellt Strafanzeige in 1MDB-Affäre gegen Goldman-Mitarbeiter

09.08.2019
um 11:27 Uhr

Kuala Lumpur (Reuters) - Malaysia hat in der Korruptionsaffäre um den Staatsfonds 1MDB weitere Strafanzeigen gegen Mitarbeiter von Goldman Sachs gestellt.

Den 17 amtierenden und ehemaligen Mitarbeitern der US-Investmentbank drohen wegen ihrer Verwicklung in den Fall um ungeklärte Mittelabflüsse aus dem malaysischen Staatsfonds hohe Bußgelder bis hin zu Freiheitsstrafen, wie Generalstaatsanwalt Tommy Thomas am Freitag mitteilte. Goldman Sachs hat ein Fehlverhalten in dem Fall erneut abgestritten. "Wir glauben, dass die heute angekündigten Anklagen (...) in die falsche Richtung führen und wir werden uns energisch verteidigen", sagte ein Bank-Sprecher in Hongkong der Nachrichtenagentur Reuters.

Aus dem 2009 aufgelegten Fonds 1MDB, mit dem eigentlich die malaysische Wirtschaft angekurbelt werden sollte, sollen nach Erkenntnissen des US-Justizministeriums hochrangige Fonds-Mitarbeiter und ihre Partner mehr als 4,5 Milliarden Dollar veruntreut haben. Mit den Geldern sollen Regierungsbeamte bestochen, schwarze Kassen des damaligen Ministerpräsidenten Najib Razak finanziert und Schmuck, Gemälde und Immobilien für Hunderte Millionen Dollar gekauft worden sein. Razaks Nachfolger Mahathir Mohamad verhandelt mit mindestens sechs Ländern, um das Geld zurückzubekommen.

Goldman Sachs hatte drei Anleiheemissionen von 1MDB im Gesamtvolumen von 6,5 Milliarden Dollar begleitet und kassierte dafür 600 Millionen Dollar an Gebühren. Wie Staatsanwalt Thomas bereits bei der ersten Anklageerhebung gegen Goldman im Dezember mitteilte, wurden aus den Anleiheerlösen 2,7 Milliarden Dollar veruntreut. Malaysia fordert Schadenersatz in Milliardenhöhe.

Goldman Sachs Group

WKN 920332 ISIN US38141G1040