Zürich (Reuters) - Die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) wirft dem chinesischen Mischkonzern HNA schwere Verstöße gegen die Meldepflicht von Beteiligungen vor.
Die Behörde untersuchte das HNA-Engagement bei der Duty-free-Shop-Firma Dufry von 2017 bis Januar 2019. "Die Finma-Untersuchung zeigte, dass bei diesem Beteiligungskauf- und -abbau die wirtschaftlich Berechtigten wiederholt nicht korrekt gemeldet wurden", erklärte die Behörde am Mittwoch. Zischen April 2017 und Februar 2019 seien bei der Schweizer Börse sechs Offenlegungsmeldungen "nicht wahrheitsgemäß erfolgt".
Der Finma zufolge hätten HNA-Chef Feng Chen und der inzwischen verstorbene Co-Chef Jian Wang als kontrollierende Aktionäre ersichtlich sein müssen und nicht die von ihnen gegründete Hainan Province Cihang Foundation. Die Behörde kündigte eine Anzeige beim Strafrechtsdienst des Schweizer Finanzministeriums an.
Bereits 2017 hatten die Schweizer Behörden HNA "unwahre" Angaben im Zusammenhang mit der Übernahme der Bordverpflegungsfirma Gategroup vorgeworfen. Gategroup hat HNA vergangenes Jahr nach einem gescheiterten Börsengang an den Finanzinvestor RRJ Capital und den Singapur-Staatsfonds Tamasek verkauft. Der chinesische Mischkonzern, der auch an der Deutschen Bank beteiligt ist, besitzt zudem das Schweizer Bodenabfertigungs-Unternehmen Swissport.