Düsseldorf/Frankfurt (Reuters) - Der schwedische Finanzinvestor und Thyssenkrupp-Großaktionär Cevian hat Spekulationen zurückgewiesen, er wolle sich nach einem Verkauf der Aufzugssparte über eine Sonderdividende die Taschen füllen.
Cevian habe niemals eine Sonderdividende von Thyssenkrupp verlangt, sagte ein Sprecher des Investors am Dienstag. Er wies darauf hin, dass Cevian zwei Kapitalerhöhungen voll mitgetragen habe und 2017 gegen eine Dividende gestimmt habe. Cevian hält rund 18 Prozent der Anteile an dem kriselnden Mischkonzern und ist damit der zweitgrößte Einzelaktionär hinter der Krupp-Stiftung mit 21 Prozent.
Insbesondere im Arbeitnehmerlager hatte es Befürchtungen gegeben, Cevian wolle die Gelegenheit des Elevator-Verkaufs nutzen und mit einer Sonderausschüttung die Bilanz seines Investments in den Ruhrkonzern aufbessern. Stahlbetriebsratschef Tekin Nasikkol hatte Cevian Mitte September direkt beim Namen genannt: "Wenn so ein Cevian um die Ecke kommt und sagt, wir greifen mal in die Kasse, dann sagen wir: Nicht mit uns." Der nordrhein-westfälische IG Metall-Chef und stellvertretende Aufsichtsratschef Knut Giesler hatte am Montag in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters einer Sonderdividende ebenfalls eine klare Absage erteilt: "Eine Sonderdividende kommt für uns überhaupt nicht in Frage."
Cevian hatte 2013 den Erwerb von gut fünf Prozent der Anteile an Thyssenkrupp gemeldet und sein Paket schrittweise ausgebaut. Der Investor hatte sich seitdem immer wieder kritisch zu Wort gemeldet und auf mehr Effizienz, schlankere Strukturen und eine klarere Strategie gedrängt - Forderungen, denen das Management des Konzerns unter den früheren Vorstandschefs Heinrich Hiesinger und Guido Kerkhoff nur langsam folgte. Thyssenkrupp steckt in der größten Krise seiner Unternehmensgeschichte. Mit einem teilweisen Börsengang oder Verkauf der Aufzugssparte will der Konzern die klammen Kassen füllen. Der Wert der Sparte wird auf zwölf bis 17 Milliarden Euro geschätzt.