Düsseldorf (Reuters) - Höhere Preise, die Verbraucher in der Bundesrepublik für den Paketversand mit der Deutschen Post zahlen müssen, stoßen nach einem Zeitungsbericht auf den Widerstand der Wettbewerbsaufsicht.
Die Bundesnetzagentur habe ein förmliches Verfahren gegen den Bonner Konzern eingeleitet und poche auf eine Rücknahme der Preiserhöhungen, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vorab aus ihrer Mittwochsausgabe. Der Regulierer werfe dem ehemaligen Staatsmonopolisten vor, seine marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen. Der Konzern hatte zum Jahreswechsel die Preise verschiedener Päckchen und Pakete für Privatkunden erhöht.
Der Präsident der Bonner Behörde, Jochen Homann, sieht dem Blatt zufolge deutliche Hinweise, dass die Post bei den Erhöhungen "einseitig zu Lasten von Privatkunden" überzogen hat. "Daher prüfen wir diese Preisanpassung nun zügig in einem förmlichen Verfahren" sagte er der "FAZ". Anders als beim Briefporto muss sich die Post die Verteuerung des Paketversandes nicht zuvor genehmigen lassen. Die Aufsichtsbehörde kann die Preise aber im Nachhinein beanstanden, wenn es Anhaltspunkte dafür gibt, dass die Post die Aufschläge nur durchsetzen kann, weil der Wettbewerb nicht funktioniert. Genau dies ist nach ihrer Einschätzung der Fall, weil die Post den Markt für Privatkundenpakete zu mehr als siebzig Prozent beherrscht. Der Regulierer muss nun binnen zwei Monaten eine Entscheidung fällen.
"Wir nehmen das zur Kenntnis", sagte ein Post-Sprecher zum Vorgehen der Behörde. Der Konzern werde der Bundesnetzagentur alle nötigen Informationen zukommen lassen.