Wien (Reuters) - Der stark in Osteuropa engagierte österreichische Versicherer Uniqa hat im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz höherer Prämien unter dem Strich weniger verdient.
Der Nettogewinn sank vor allem wegen höherer Kosten für Personal und IT auf 232,4 Millionen Euro nach 243,3 Millionen Euro im Jahr davor, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Insgesamt seien Aufwendungen in Höhe von 51,4 (43,4) Millionen Euro angefallen, erklärte der Konzern. Die Aktionäre sollen dennoch eine um einen Cent höhere Dividende von 54 Cent je Aktie erhalten.
Beim Vorsteuergewinn kam Uniqa mit 295,7 (294,6) Millionen Euro nicht vom Fleck. Die gesamten verrechneten Prämien erhöhten sich hingegen um 1,2 Prozent auf 5,4 (5,3) Milliarden Euro. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Konzernchef Andreas Brandstetter einen weiteren Anstieg der Prämien über alle Bereiche. Nur in der Lebensversicherung sei von einer weiteren Prämienreduktion auszugehen, hieß es.
Der Wiener Versicherer hat sein Geschäft kürzlich durch einen Milliardenkauf in Osteuropa ausgebaut. Vom französischen Versicherungsriesen AXA wurden die Töchter in Polen, Tschechien und der Slowakei erworben, wodurch das Unternehmen eigenen Angaben zufolge zur Nummer fünf in der Region Zentral- und Osteuropa aufsteigt. Der Zukauf bringe fünf Millionen Neukunden und 800 Millionen Euro Mehrprämie. "Die Expansion ist ein Wachstumsschub für die Gruppe", sagte Brandstetter. "Wir investieren in drei Wachstumsmärkte Osteuropas, die insgesamt über 50 Millionen Einwohner haben und die im Laufe der letzten Jahre wirtschaftlich viel stärker als Österreich gewachsen sind."