London (Reuters) - Barclays-Großaktionär Sherborne macht Stimmung gegen Bankchef Jes Staley wegen dessen Verbindungen zum verstorbenen US-Banker und Sexualstraftäter Jeffrey Epstein.
Der Aufsichtsrat und das Managementteam sollten ihre Unterstützung für Staley zurücknehmen, fordert Sherborne am Montag. Die Rückendeckung für Staley sei "äußerst unklug". Sherborne-Chef Edward Bramson führt seit Jahren eine Kampagne gegen den Barclays-Chef und hat in der Vergangenheit diverse Geschäftsentscheidungen des Managements kritisiert.
Sherborne hält knapp 5,5 Prozent an der Bank und ist ihr drittgrößter Aktionär. Ein Sprecher von Barclays lehnte eine Stellungnahme ab. Er verwies jedoch auf frühere Erklärungen, denen zufolge Staley das volle Vertrauen des Vorstands habe.
Die britischen Aufsichtsbehörden untersuchen derzeit, in welcher Verbindung der 63-Jährige zu Epstein stand, dem Kindesmissbrauch und andere sexuelle Vergehen vorgeworfen wurden. Der Hedgefonds-Manager hatte sich im vergangenen Jahr in Untersuchungshaft das Leben genommen. Staley sagte zuletzt, er habe Epstein seit der Übernahme des Chefpostens bei Barclays 2015 nicht mehr gesehen. Laut einem Bericht der "New York Times" aus dem vergangenen Jahr hatte Epstein Dutzende reiche Kunden an Staley verwiesen, als dieser das Privatbank-Geschäft bei JPMorgan leitete.