Reuters

Großküchenausrüster Rational fürchtet Restaurant-Sterben

24.03.2020
um 11:02 Uhr

München (Reuters) - Der Großküchenausrüster Rational befürchtet angesichts der erzwungenen wochenlangen Schließungen von Restaurants und Cafés eine Pleitewelle unter seinen Kunden.

"Der wirtschaftliche Schaden für einen Teil unserer Endkunden ist enorm", sagte Vorstandschef Peter Stadelmann am Dienstag in Landsberg am Lech. "Die bekanntermaßen niedrige Bonität der Gastrobranche wird zu Insolvenzen und Betriebsschließungen führen, wenn nicht schnell staatliche Soforthilfe ankommt." Rational liefert Dampfgarer an Restaurants, Fast-food-Ketten, Hotels, Schulen oder Kantinen. Das Unternehmen zog seine - ohnehin verhaltene - Prognose für das laufende Jahr zurück und stellte den Dividendenvorschlag infrage.

Einige Ketten setzten die Beschaffung von Rational-Geräten bis auf Weiteres aus, nicht zwingend nötige Investitionen würden in der Krise verschoben, erklärte Rational. Um das Geld zusammenzuhalten, laufe bereits seit Wochen ein Sparprogramm, es herrsche Einstellungsstopp. In Ländern, wo das möglich sei, wird Kurzarbeit vorbereitet. Die Rational-Vertriebsleute könnten derzeit ohnehin nicht reisen. In der Produktion in Landsberg und im französischen Wittenheim würden aber bestehende Bestellungen abgearbeitet.

Die vom Vorstand vorgeschlagene Dividende von 10,70 Euro je Aktie werde derzeit "überprüft", teilte Rational mit. Ein neuer Vorschlag folge "zu gegebener Zeit". Die Ausschüttung solle in den folgenden Jahren über Sonderdividenden nachgezahlt werden - wie schon nach der Finanzkrise. Vor zwei Wochen hatte Rational - schon unter dem Eindruck der Viruskrise - für 2020 einen kleinen Umsatzzuwachs und einen Rückgang des operativen Gewinns (Ebit) um zehn Prozent in Aussicht gestellt. Das gelte nun nicht mehr, hieß es.

Rational AG

WKN 701080 ISIN DE0007010803