Hamburg (Reuters) - Der kriselnde Autozulieferer Continental erweitert sein Sanierungsprogramm, von dem weltweit nun rund 30.000 Arbeitsplätze betroffen sind.
Das sind 10.000 Stellen mehr als der Dax-Konzern vor einem Jahr angekündigt hatte. Als Gründe für den verschärften Sparkurs nannte der Dax-Konzern aus Hannover am Dienstag eine fortdauernd geringe weltweite Fahrzeugproduktion und die Verschärfung der Konjunkturkrise durch die Corona-Pandemie. Die ab 2023 angepeilten jährlichen Einsparungen bezifferte Conti auf über eine Milliarde Euro. Damit verdoppelt sich das bisherige Einsparziel. Über die Pläne soll nun weiter mit den Gewerkschaften verhandelt werden. Am Ende entscheidet der Aufsichtsrat.
Conti hatte vor der Corona-Krise im vergangenen September angekündigt, wegen des Wechsels in die Elektromobilität dieses Geschäft zu stärken und die Produktion von Komponenten für Verbrenner abzubauen. Deshalb sollten bis 2029 etwa 20.000 der weltweit damals rund 240.000 Arbeitsplätze verändert werden, 7000 davon in Deutschland, hatte der Konzern damals angekündigt. Ein Teil des Prozesses sei schon vollzogen, das betreffe 3000 Stellen, teilte Conti nun mit. Die betroffenen Arbeitsplätze könnten verlagert oder abgebaut werden. Außerdem sollen mehrere Werke dichtgemacht werden, von unrentablen Geschäftsteilen will sich Conti trennen. Um den Personalabbau zu dämpfen, will der Konzern mit den Gewerkschaften auch über Arbeitszeitverkürzungen bei gleichzeitiger Weiterqualifizierung sprechen.