Frankfurt (Reuters) - Die Commerzbank hat bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr mit einer speziellen nachrangigen Anleihe ihr Kernkapital gestärkt.
ie sogenannte AT-1-Anleihe habe ein Volumen von 500 Millionen Euro und einen festen Kupon von 6,5 Prozent pro Jahr, teilte die Commerzbank am Dienstag mit. Damit liegt der Zinssatz etwas höher als bei einem im Juni begebenen Bond: Damals sammelte das Geldhaus 1,25 Milliarden Euro ein, der Kupon lag bei 6,125 Prozent.
AT-1-Anleihen werden unter bestimmten Umständen auf das Eigenkapital einer Bank angerechnet, da die Gläubiger in einer Krise an den Verlusten des Instituts beteiligt werden. Bei den Anleihen der Commerzbank gilt nach Angaben des Geldhauses eine Abschreibungsregelung, wenn die Kernkapitalquote unter die Schwelle von 5,125 Prozent fällt. Ende Juni hatte das Institut eine Kernkapitalquote von 13,4 Prozent ausgewiesen.
Die Commerzbank hatte Ende Mai 2020 ein Programm aufgelegt, mit dem sie in den nächsten Jahren nachrangige Schuldverschreibungen im Gesamtvolumen von drei Milliarden Euro begeben kann. Damit will das Geldhaus auch regulatorische Veränderungen nutzen, durch die AT-1-Anleihen stärker für die Erfüllung der Kapitalanforderungen eingesetzt werden können. Durch die neue Emission sinkt den Angaben zufolge die Anforderung an das harte Kernkapital der Commerzbank (die sogenannte MDA-Schwelle) pro forma per Ende Juni um 27 Basispunkte auf 9,82 Prozent. Die neue Anleihe hat eine unbestimmte Laufzeit und kann frühestens zwischen Oktober 2029 und April 2030 gekündigt werden.