Reuters

Studie - FC Bayern München finanziell Nummer drei in Europa

26.01.2021
um 07:12 Uhr

München (Reuters) - Der deutsche Rekordmeister FC Bayern München ist einer Studie zufolge in der erfolgreichen Saison 2019/20 unter die drei umsatzstärksten Fußball-Clubs in Europa vorgerückt.

Die Münchner überholten in der diesjährigen "Deloitte Football Money League" der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte mit einem Umsatz von 634,1 Millionen Euro Manchester United, auch weil der deutsche Spitzenklub in der von der Corona-Krise geprägten Saison nur vier Prozent seines Umsatzes verlor. Dabei sind die Erlöse aus der Champions-League-Endrunde in die Zahlen noch gar nicht eingerechnet, weil diese erst Ende August und damit nach dem Ende des Geschäftsjahres ausgetragen wurde.

Vor den Bayern liegen nach der Deloitte-Studie nur noch die beiden spanischen Klubs FC Barcelona und Real Madrid. "Barca" büßte aber 15 Prozent Umsatz ein und behauptete Platz eins mit 715,1 Millionen Euro nur hauchdünn vor dem Erzrivalen (714,9 Millionen). Den Umsatzeinbruch bezahlten die Katalanen aber mit einem Verlust von 126 Millionen Euro - Bayern schrieb dagegen noch schwarze Zahlen.

Die Saison 2019/20, in deren letztem Viertel die Pandemie über Europa hereinbrach, brachte den 20 Fußball-Spitzenklubs nach der am Dienstag veröffentlichten Deloitte-Studie im Schnitt einen Umsatzrückgang um zwölf Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Transfererlöse sind dabei herausgerechnet. "Das ist trotz allem der dritthöchste Gesamtumsatz in 24 Jahren 'Football Money League'", sagte Kim Lachmann, einer der Autoren der Studie. Die größten Einbrüche gab es nicht etwa bei den Spieltagserlösen - also Eintrittskarten und andere Einnahmen rund ums Stadion -, sondern bei den Medienerlösen, die um 23 Prozent schrumpften. Die Rechteinhaber forderten Preisnachlässe oder zahlten später, weil die Spiele sich wegen der Pandemie in vielen Ligen bis in den Juli oder August zogen. Rund um die - seit März weitgehend leeren - Stadien erlösten die Vereine 17 Prozent weniger.

Auch in der neuen Saison wird in Europa zumeist ohne Fans in den Stadien gespielt. Deloitte schätzt, dass den 20 Spitzenklubs damit in den beiden Spielzeiten zusammen rund zwei Milliarden Euro in den Kassen fehlen werden.

Die zehn umsatzstärksten Clubs blieben 2019/20 trotz der Verwerfungen und des unterschiedlichen Umgangs mit der Pandemie unter sich. Der FC Liverpool mit seinem deutsche Trainer Jürgen Klopp machte den größten Sprung von Platz sieben auf fünf, der Champions-League-Finalist Paris Saint Germain rutschte nach dem Abbruch der nationalen Meisterschaft von Rang fünf auf sieben.

Unter den größten 20 Vereinen finden sich vier deutsche - so viele waren es zuletzt vor sieben Jahren: Borussia Dortmund (365,7 Millionen Euro Umsatz) ist Zwölfter, der FC Schalke 04 rutschte mit 222,8 Millionen Euro von Platz 15 auf 16 ab und erlitt angesichts des sportlichen Misserfolgs mit mehr als 30 Prozent die größten Umsatzeinbußen aller 20 Top-Klubs. Eintracht Frankfurt rückte dank der Teilnahme an der Europa League vom 27. auf den 20. Platz vor.

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