München (Reuters) - Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) unternimmt einen neuen Anlauf, mehr Geld für Investitionen einzuwerben.
Die 36 Vereine der 1. und 2. Fußball-Bundesliga sollen auf einer Mitgliederversammlung am 11. Dezember darüber abstimmen, ob die neuen Geschäftsführer der DFL in Verhandlungen mit Investoren eintreten sollen, die sich an den Bundesliga-Vermarktungsrechten beteiligen wollen. Das hätten das Präsidium und der Aufsichtsrat der Liga-Gesellschaft am Dienstag beschlossen, teilte die DFL mit. Einem Bericht des Sportmagazins "kicker" zufolge will die DFL damit bis zu eine Milliarde Euro erlösen. Damit dürfte es um eine Beteiligung von deutlich weniger als zehn Prozent gehen.
Das Geld soll überwiegend in Investitionen fließen, "um die Bundesliga (...) zukunftsfähig aufzustellen", wie es in der Mitteilung hieß. Es gehe darum, "durch heutige Investitionen langfristig die Erlöse aus der Zentralvermarktung zu erhöhen, wovon alle Clubs profitieren würden", warben die beiden DFL-Geschäftsführer Marc Lenz und Steffen Merkel um die Zustimmung der Klubs für die "strategische Vermarktungspartnerschaft".
Sie denken dabei unter anderem an den aufwendigen Kampf gegen illegale Livestreams, den Aufbau einer eigenen Streaming-Plattform, um vor allem mehr Fans im Ausland für die Bundesliga zu interessieren. Weltweit lenken die englische Premier League und die spanische Liga die größte Aufmerksamkeit auf sich. Laut "kicker" sind dafür 600 Millionen Euro vorgesehen, der Rest soll nach und nach an die Klubs ausgeschüttet werden.
Eine fast doppelt so hohe Kapitalspritze, für die Investoren 12,5 Prozent an einer Bundesliga-Vermarktungsfirma kaufen wollten, war im Frühjahr bei einer Abstimmung unter den Klubs der DFL durchgefallen. Die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit war mit 20 von 36 Ja-Stimmen verfehlt worden. Diesmal sollen die 36 Klubs frühzeitig eingebunden werden.
(Bericht von Alexander Hübner.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)