Amsterdam (Reuters) - Das nigerianische Tochterunternehmen des Öl-Riesen Royal Dutch Shell ist nach dem Urteil eines niederländischen Berufungsgerichts verantwortlich für Öl-Verschmutzungen in Nigeria und muss betroffenen Landwirten Entschädigungen zahlen.
Vier Bauern und die Umwelt-Organisation Friends of the Earth hatten den Konzern, der seinen Sitz in den Niederlanden hat, verklagt, weil ihr Land im Niger-Delta durch Öl verseucht worden sei. Royal Dutch Shell hatte vor Gericht argumentiert, die Öl-Lecks in dem Fördergebiet seien durch Sabotage entstanden - dem folgte das Gericht in seinem Urteil aber nicht. Es führte die Lecks auf schlechte Wartung zurück. Shell Nigeria sei für die Lecks verantwortlich, entschieden die Richter. Der Konzern reagierte enttäuscht auf das Urteil.
Über die Höhe der Entschädigungen sei zu einem späteren Zeitpunkt zu entscheiden, erklärte das Gericht. Das Urteil könnte den Weg für weitere Klagen gegen das Unternehmen eröffnen. Im Niger-Delta war es immer wieder zu Verseuchungen durch Öl gekommen.