Seoul (Reuters) - Nordkorea hat einem Medienbericht zufolge mit einem Hackerangriff auf Pfizer versucht, Corona-Impfstofftechnologie zu stehlen.
Dies meldete die Nachrichtenagentur Yonhap am Dienstag unter Berufung auf den südkoreanischen Geheimdienst NIS. Wann die mutmaßliche Cyberattacke auf den US-Partner des deutschen Impfstoff-Herstellers Biontech stattgefunden haben soll, wurde nicht ausgeführt. Pfizer war für einen Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Vergangenes Jahr hatten mutmaßliche nordkoreanische Hacker versucht, sich Zugang zu mehreren Pharmakonzernen zu verschaffen, darunter Johnson & Johnson, und AstraZeneca.
Cyberspionage im Gesundheitssektor hat während der Corona-Pandemie zugenommen. Nach Einschätzung von Experten könnte Nordkorea mehr daran interessiert sein, gestohlene Impf-Daten zu verkaufen als sie zur Entwicklung eigener Impfstoffe zu nutzen. Nordkorea wurde bereits häufiger vorgeworfen, mit einer ganzen Armee von Hackern zu versuchen, an Firmengeheimnisse zu gelangen, um daraus Geld zu schlagen und so die klamme Staatskasse des international nahezu vollkommen isolierten Landes zu füllen.
Nordkorea hat bislang keine Corona-Infektionen bestätigt. Nach Einschätzung des südkoreanischen Geheimdienstes kann ein Ausbruch aber nicht ausgeschlossen werden. Dem Land sollen bis Jahresmitte fast zwei Millionen Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs zugeteilt werden.