Reuters

Taiwan deutet Druck aus China bei Verzögerung von Biontech-Deal an

17.02.2021
um 08:17 Uhr

Taipeh (Reuters) - Taiwan vermutet Druck aus China hinter Verzögerungen beim Kauf des Biontech-Impfstoffs.

Gesundheitsminister Chen Shih-chung sagte am Mittwoch, im Dezember habe man kurz vor einer Kaufvereinbarung gestanden, als die Mainzer Firma Biontech plötzlich auf die Bremse getretene habe. Der Minister machte China nicht direkt dafür verantwortlich, deutete aber an, dass es eine politische Dimension bei der Entscheidung gegeben haben könnte. Seine Sorge sei gewesen, dass sich "äußere Kräfte einmischen könnten", sagte er in einem Radiointerview, ohne näher darauf einzugehen. Daher sei er vorsichtig gewesen, über die Verhandlungen öffentlich zu sprechen. Ein Abkommen mit Biontech sei aber nicht vom Tisch, sondern liege nur auf Eis.

China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und beansprucht für sich das Recht, international für Taiwan zu sprechen - auch in Bezug auf die Corona-Pandemie. Die Mainzer Firma Biontech, die ihr Vakzin gemeinsam mit dem US-Partner Pfizer vertreibt, hat mit dem chinesischen Unternehmen Shanghai Fosun Pharmaceutical einen Impfstoff-Exklusivvertrag zur Entwicklung und Vermarktung in China. Von Biontech und Fosun lagen zunächst keine Stellungnahmen zu den Äußerungen aus Taiwan vor. China wollte sich nicht dazu äußern.

Pfizer Inc.

WKN 852009 ISIN US7170811035