New York/London (Reuters) - Die britische Großbank Barclays muss erneut für Altlasten geradestehen.
Um Vorwürfe der Marktmanipulation einer New Yorker Finanzaufsicht aus der Welt zu schaffen, zahlt das Institut 150 Millionen Dollar, wie die Behörde NYDFS und die Bank am Mittwoch mitteilten. Die US-Aufseher werfen dem Geldhaus vor, am Devisenmarkt Geschäfte zu seinen Gunsten und zum Nachteil von Kunden beeinflusst zu haben. Insgesamt zahlt Barclays der NYDFS damit im Zusammenhang mit den Anschuldigungen rund um den Währungshandel 635 Millionen Dollar, nachdem die Behörde die Bank schon im Mai mit einer Strafe belegt hatte. Das Institut ist in mehrere Skandale verwickelt, Strafzahlungen belasten immer wieder seine Bilanz.
Barclays erklärte, die Strafe von 150 Millionen Dollar werde im vierten Quartal dieses Jahres zu Buche schlagen. Der Vergleich lege einen Streit um bestimmte interne Kontroll- und Systemfehler bei. Die New Yorker Finanzaufsicht wirft den Briten vor, in manchen Fällen auf ihrer elektronischen Devisenhandelsplattform Order von Kunden automatisch zurückgewiesen zu haben, die wegen kurzfristiger Preisschwankungen noch während des Handels ungünstig für Barclays gewesen wären. Die Bank soll den Kunden diese Praxis verschwiegen und technische Schwierigkeiten für nicht erfolgte Geschäfte angeführt haben.
Dem Institut werden in verschiedenen Bereichen Vorwürfe wegen seines Geschäftsgebarens gemacht, was sich auch finanziell immer wieder bemerkbar macht. So wurden unter anderem diesen Monat bereits 120 Millionen Dollar zugesagt, um Rechtsstreitigkeiten in den USA wegen der Manipulation des Referenz-Zinssatzes Libor zu beenden. Unter seiner neuen Führung soll Barclays künftig rentabler werden, obwohl mit hohen Sonderkosten durch Altlasten und Auflagen der Aufsichtsbehörden zu rechnen ist.