München (Reuters) - Der Ticketvermittler CTS Eventim hält an der Hoffnung auf einen Neustart für Live-Kultur noch in diesem Jahr fest.
Schon jetzt sei eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Veranstaltungen zu erkennen, sagte CTS-Chef Klaus-Peter Schulenberg am Donnerstag. "Die Sehnsucht der Menschen nach dem gemeinsamen Erleben von Kultur schlägt sich unmittelbar in Ticketverkäufen nieder." Für die Nordamerika-Tour der Band Genesis etwa, die am 15. November in Chicago beginnt, seien inzwischen mehr als 300.000 Eintrittskarten verkauft, auch in Deutschland zögen die Verkäufe wieder an.
Angesichts der sinkenden Corona-Infektionszahlen werden derzeit viele Restriktionen gelockert, Gastronomie, Tourismus und Kulturbetrieb fahren langsam wieder hoch. Bundesweit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei 68 und damit deutlich unter der Schwelle von 100, ab der die bundesweite Notbremse greift. "All das vermittelt Hoffnung, dass ein Ende der Zeit ohne Live-Kultur, Theater und Konzerte näher rückt", sagte Schulenberg. Einer CTS-Eventim-Umfrage zufolge würden mehr als 60 Prozent der Befragten sofort eine Veranstaltung besuchen, sobald es die Behörden zuließen.
Im ersten Quartal hinterließ die Pandemie aber weiterhin tiefe Spuren in der CTS-Eventim-Bilanz. Der Umsatz brach im Vergleich zum Vorjahr um fast 90 Prozent auf 19,6 Millionen Euro ein, der Betriebsverlust lag bei 19,6 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 13,5 Millionen Euro vor Jahresfrist.