Reuters

Blatt - Stiko plant keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche

26.05.2021
um 07:27 Uhr

Berlin (Reuters) - Die von der Bundesregierung angestrebte Impfung gegen Corona von Schülerinnen und Schülern vor Beginn des neuen Schuljahres trifft auf den Widerstand der Ständigen Impfkommission (Stiko).

Die Stiko tendiere gegenwärtig dazu, nach der noch für Mai erwarteten EU-Zulassung des Vakzins von BioNTech/Pfizer keine allgemeine Impfempfehlung für Zwölf- bis 15-Jährige auszusprechen, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch). Vielmehr werde es wahrscheinlich nur eine Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche dieser Altersgruppe mit bestimmten chronischen Erkrankungen geben, hieß es unter Bezugnahme auf mit der Angelegenheit vertraute Personen weiter. Grund sei unter anderem eine unbefriedigende Datenlage, um die Folgen einer Corona-Erkrankung für diese Altersgruppe und mögliche Risiken durch eine Impfung miteinander abwägen zu können.

Auch die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Bärbel Bas, rechnet mit einem derartigen Vorgehen. "Ich gehe davon aus, dass die Stiko eine Liste von Krankheiten erstellen wird, bei denen sie die Impfung für Kinder empfiehlt", sagte die Gesundheitspolitikerin dem RND. Kinder mit diesen Krankheiten müssten dann zuerst geimpft werden, das müsse trotz der Aufhebung der Priorisierung sichergestellt sein. "Nach Aufhebung der Priorisierung und nach der Zulassung eines Impfstoffes können Eltern ihre Kinder unabhängig von diesen Risikofaktoren impfen lassen." Die Impfungen der Kinder und Jugendlichen sollten ihrer Ansicht nach kein Kriterium für Schulöffnungen sein. "Es ging ja immer auch darum, die Übertragung auf Eltern und insbesondere Großeltern zu verhindern. Wenn nach den Sommerferien alle ein Impfangebot bekommen haben, dann fällt diese Begründung weg."

Pfizer Inc.

WKN 852009 ISIN US7170811035