Hamburg (Reuters) - Der weltweite Chip-Mangel hinterlässt tiefe Spuren in der Bilanz von Continental.
Während das Reifengeschäft hochprofitabel ist, schrieb die Autosparte im zweiten Quartal rote Zahlen. Insgesamt wies der Dax-Konzern aus Hannover für den Zeitraum April bis Juni am Donnerstag ein bereinigtes operatives Ergebnis von 711 Millionen Euro aus - nach einem Verlust im gleichen Zeitraum des pandemiebedingt schwachen Vorjahres von 635 Millionen Euro. Nach einem bereits verhaltenen Jahresstart habe der Mangel an Halbleitern die Automobilproduktion im zweiten Quartal stark gebremst, erklärte Konzernchef Nikolai Setzer. Er geht davon aus, dass der Engpass bei Chips und die steigenden Rohstoffpreise das Geschäft im gesamten Jahr belasten werden. Zum Handelsauftakt verloren die Conti-Aktien knapp drei Prozent.
Die Sparte Automotive Technologies steigerte den Umsatz im zweiten Quartal zwar um 48 Prozent auf rund 3,8 Milliarden Euro. Die bereinigte operative Rendite war mit 1,6 Prozent jedoch negativ. Höhere Frachtkosten, um Bauteile zu den Kunden zu bringen, hätten das Geschäft belastet, erläuterte das Unternehmen. Zum Jahresauftakt hatte Conti hier noch Gewinn gemacht. Die Sparte Rubber Technologies mit dem starken Lkw- und Pkw-Reifengeschäft steigerte den Betriebsgewinn auf 637 Millionen Euro und glänzte mit einer Rendite von 14,6 Prozent.
Den Ausblick konkretisierte das Unternehmen daraufhin. Ohne die Antriebssparte Vitesco, die im September abgespalten werden soll, peilt der Konzern nun einen Umsatz von 33,5 bis 34,5 Milliarden Euro an. Bisher war der Vorstand am unteren Ende von 32,5 Milliarden ausgegangen, das obere Ende der Spanne blieb unverändert. Die bereinigte Ebit-Marge soll zwischen 6,5 und 7,0 Prozent landen. Bisher waren hier sechs bis sieben Prozent in Aussicht gestellt worden.