Düsseldorf (Reuters) - Der Karlsruher Energiekonzern EnBW will für den milliardenschweren Netzausbau bei der Tochter TransnetBW womöglich einen langfristigen Finanzpartner ins Boot holen.
Dieser könne gegebenenfalls eine Minderheitsbeteiligung von bis zu 49 Prozent an dem Übertragungsnetzbetreiber erwerben. "Der entstehende finanzielle Zufluss würde für Wachstumsinvestitionen zur Verfügung stehen und damit den weiteren Ausbau unseres Gesamtportfolios in ausgewogener Form unterstützen", sagte EnBW-Finanzchef Thomas Kusterer am Mittwoch. Eine Entscheidung gebe es aber noch nicht.
Zwischen 2021 und 2025 plant EnBW, rund zwölf Milliarden Euro zu investieren, davon über sechs Milliarden Euro in die Strom- und Gasnetze. Das überregionale Stromnetz der TransnetBW sei ein Rückgrat der Energiewende in Baden-Württemberg und ganz Deutschland, erklärte der Konzern. Daher werde EnBW in jedem Fall Mehrheitsgesellschafter von TransnetBW bleiben.
PARTNERSCHAFTEN AUCH BEI WINDKRAFTPROJEKTEN
"Partnerschaften sind in einer vernetzten Energiewirtschaft mehr denn je sinnvoll und notwendig", betonte Kusterer. EnBW habe in den vergangenen Jahren bereits mehrere strategische und kapitalintensive Projekte und Geschäftsfelder für Partner geöffnet. Hierzu gehörten etwa die Verteilnetze der Netze BW in Baden-Württemberg für über 200 Städte und Gemeinden. Weitere Beispiele seien die Offshore-Windparks EnBW Hohe See/Albatros und EnBW Baltic 2.