Zürich (Reuters) - Swiss-Re-Präsident Sergio Ermotti muss sich einem Medienbericht zufolge auf der Generalversammlung im April auf Gegenwind einstellen.
Der einflussreiche Stimmrechtsberater ISS fordere die Aktionäre des Rückversicherers auf, Ermotti nicht wiederzuwählen, berichtete die "Financial Times" am Mittwoch. Damit solle ein "Signal der Besorgnis" über die mangelnde Geschlechtervielfalt im Verwaltungsrat des Unternehmens gesetzt werden. In einem Bericht im Vorfeld der Aktionärsversammlung am 13. April kritisierte ISS, dass Swiss Re den Branchenstandard von mindestens 30 Prozent Frauenanteil in dem Gremium nicht erreiche.
Der frühere UBS-Konzernchef Ermotti steht seit knapp einem Jahr an der Spitze des Verwaltungsrats und leitet unter anderem den Nominierungsausschuss des Gremiums. Bei der kommenden Generalversammlung stehen drei Frauen zur Wahl in den zwölfköpfigen Verwaltungsrat von Swiss Re, womit der Frauenanteil bei 25 Prozent liegen würde.
Swiss Re erklärte auf Anfrage, der Konzern setze auf Vielfalt, Gleichheit und Inklusion. Das Unternehmen habe sich verpflichtet, bis zur Generalversammlung im Jahr 2023 im Verwaltungsrat einen Frauenanteil von mindestens 30 Prozent im zu erreichen. "Wir sind der festen Überzeugung, dass Herr Ermottis wohlüberlegter Ansatz zur Nachfolgeplanung und zur Sicherstellung der Geschlechtervielfalt im besten Interesse der Aktionäre und von Swiss Re ist", erklärte der Konzern. Von ISS war vorerst keine Stellungnahme zu erhalten.