Frankfurt (Reuters) - Der deutsche Windparkentwickler PNE ist dank der gestiegenen Strompreise und mehr Projekten in den ersten neun Monaten kräftig gewachsen.
Der Umsatz verbesserte sich um 41,5 Prozent auf 76,7 Millionen Euro, wie das Cuxhavener Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Betriebsgewinn (Ebitda) schnellte um zwei Drittel auf 21,1 Millionen Euro in die Höhe. Da PNE mehr eigene Windkraftanlagen im Betrieb hat, erhöhte sich die Eigenstromerzeugung und zugleich profitierte das Unternehmen von den gestiegenen Strompreisen. Zugleich wuchs die Pipeline an Wind- und Photovoltaikprojekten, die PNE für andere Betreiber umsetzt. Die Ergebnisse dürften Rückenwind für die Pläne des Großaktionärs Morgan Stanley sein, der aktuell nach einem Käufer für seine 40-Prozent-Beteiligung an PNE sucht.
"Wir haben die ersten neun Monate operativ sehr erfolgreich abgeschlossen", sagte Vorstandschef Markus Lesser. "Unsere Projektpipeline ist gut gefüllt, der Ausbau unseres Eigenbetriebs geht planmäßig voran und wir konnten unsere Aktivitäten im Segment 'Services' deutlich ausweiten." Lesser verwies darauf, dass die von der EU-Kommission und der Bundesregierung geplanten Eingriffe zur Abschöpfung von Zufallsgewinnen noch nicht definiert seien und bestätigte das Ziel eines Ebitda von 20 bis 30 Millionen Euro im Gesamtjahr.
Größter Aktionär des Cuxhavener Unternehmens ist die US-Investmentbank Morgan Stanley. Der von dem Institut aufgelegte Infrastruktur-Fonds MSIP würde bei einem Verkauf ordentlich Kasse machen. Er hatte das Paket nach einem gescheiterten Übernahmeversuch 2020 für vier Euro je Aktie gekauft. Im Frankfurter Frühhandel notierte die PNE-Aktie am Mittwochmorgen bei 20,30 Euro.
(Von Hans Seidenstücker; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)