Zürich (Reuters) - Die Vontobel-Kunden haben in den ersten neun Monaten Geld aus der Schweizer Bank abgezogen.
Der Netto-Neugeldabfluss von 3,4 Milliarden Franken ging ausschließlich auf das Fonds-Geschäft (Asset Management) zurück, während die Privatkunden dem Institut mehr Geld anvertrauten. Zusammen mit den niedrigeren Marktbewertungen führten die Abflüsse zu einem Rückgang der verwalteten Vermögen um 42,5 Milliarden auf 201,2 Milliarden Franken, wie Vontobel am Donnerstag mitteilte. Unter dem Strich verdiente das Institut weniger als im Vorjahr, Zahlen wurden nicht genannt.
Vontobel habe als Reaktion auf die sich verschlechternden Marktbedingungen weitere Kostensenkungs-Maßnahmen ergriffen und erwarte für 2022 einen um rund 40 bis 70 Millionen Franken tieferen Geschäftsaufwand als die 1,07 Milliarden Franken des Vorjahres. Das Institut werde die Mitarbeiterzahl bis auf weiteres einfrieren. Zudem straffe Vontobel das Geschäftsportfolio, um die Kosten bis Ende 2023 um zusätzliche 65 Millionen Franken zu drücken.
Vontobel schreibe die bisher bis zum Ende des laufenden Jahres geltenden mittelfristigen Ziele bis 2024 fort. Die Bank werde vor allem auf organisches Wachstum setzen und Übernahmen für zusätzliches Wachstum nutzen.
(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)