Berlin/Paris (Reuters) - Deutschland steuert für den Etat der Europäische Weltraumorganisation ESA künftig vier Milliarden Euro bei.
Das gab Anna Christmann, Koordinatorin der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt am Mittwoch nach dem ESA-Ministerrat in Paris bekannt. Die europäische Weltraumorganisation wird insgesamt 16,9 Milliarden Euro von ihren 22 Mitgliedsstaaten erhalten, sagte ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher. Frankreich wird dabei nach Aussagen von Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire 3,2 Milliarden Euro zahlen.
Die ESA hatte ursprünglich 18,5 Milliarden Euro zur Finanzierung von Raketenstarts, Satelliten und der europäischen Beteiligung an der Planetenforschung für den Zeitraum 2023-25 gefordert - auch mit Blick auf die hohen Ausgaben der USA, Chinas oder Indiens für Weltraumprogramme. Deutschland übernahm in Paris den Vorsitz im ESA-Rat von Frankreich und wird die nächste Konferenz 2025 in Deutschland ausrichten.
Zu den Schwerpunkten der deutschen Beteiligung zählten satellitengestützte Projekte für besseren Klimaschutz, mehr europäische Souveränität und eine Stärkung privater Raumfahrtaktivitäten mit neuen Geschäftsmodellen (New Space), teilte das Wirtschaftsministerium mit.
Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck, betonte, dass Deutschland auch bei der sogenannten astronautischen Raumfahrt weiterhin eine Führungsrolle innerhalb der ESA einnehmen werde. Die Bundesregierung werde den Weiterbetrieb der Internationalen Raumstation ISS und die Entwicklung eines robotischen, europäischen Mondlanders sicherstellen. "Zudem bleiben wir verlässlicher Kooperationspartner der Nasa im Artemis-Mondprogramm", betonte Habeck. Anfang der Woche hatte es Irritationen gegeben, ob er eine deutsche Beteiligung an dem Nasa-Programm mitträgt, mit dem ab 2025 wieder Astronauten zum Mond geflogen werden sollen.
(Reporter: Andreas Rinke, Sudip Kar-Gupta; redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter 030 2201-33711)