Verdi und Post verhandeln - Kein Durchbruch in Sicht

Bad Neuenahr (Reuters) - Im Tarifstreit zwischen der Deutschen Post und der Gewerkschaft Verdi ist bislang kein Kompromiss in Sicht."Wir sind nach wie vor verhalten optimistisch. Es ist aber keineswegs sicher, dass es heute einen Durchbruch geben wird", sagte ein Verdi-Sprecher am Samstag in Bad Neuenahr. Nach knapp vierwöchigen Streiks waren Post und Gewerkschaft am Freitag an den Verhandlungstisch zurückgekehrt.Verdi-Verhandlungsleiterin Andrea Kocsis hatte bei der Wiederaufnahme der Gespräche am Freitag erklärt, sie sei vorsichtig optimistisch, dass bei den auf zwei Tage angesetzten Verhandlungen eine Einigung gelingen könne. Verdi wolle zu einer Lösung kommen. Auch die Post hatte sich zuversichtlich gezeigt, dass eine Einigung gelingen könnte.Kocsis und Post-Personalchefin Melanie Kreis müssen sich mit zahlreichen Themen befassen - von Arbeitszeitregelungen über Lohnerhöhungen bis zum Kündigungsschutz. Zudem läuft die Gewerkschaft Sturm gegen neue Subunternehmen, in denen die Post Beschäftigten niedrigere Löhne zahlt, als sie im Konzern üblich sind.Verdi kritisiert die Gründung der neuen Gesellschaften mit derzeit rund 6500 Beschäftigten als Bruch geltender Verträge und reagierte mit der Forderung nach kürzeren Arbeitszeiten. Die 140.000 Tarifbeschäftigten des Konzerns sollen künftig 36 statt 38,5 Stunden in der Woche arbeiten. Zudem hatte Kocsis 5,5 Prozent mehr Lohn gefordert. Die Gewerkschaft will ihren unbefristeten Streit fortsetzen, bis eine Einigung erreicht ist. Verdi hat für den Sonntag die für die Post zuständige Tarifkommission einberufen. Diese könnte dann über ein Ergebnis entscheiden.