New York/Berlin (Reuters) - Die US-Großbank JP Morgan profitiert von der Zinswende der US-Notenbank Fed und einem robusten Geschäft mit Privatkunden.
Bei Rekorderträgen von 38,3 (Vorjahr: 30,7) Milliarden Dollar sei der Nettogewinn im ersten Quartal 2023 um 52 Prozent auf 12,6 Milliarden Dollar geschnellt, teilte der US-Branchenprimus am Freitag mit. Die höheren Zinsen nach den kräftigen Zinsanhebungen der Fed ließen den Zinsüberschuss um 49 Prozent auf 20,8 Milliarden Dollar steigen. Die jahrelangen Investitionen und die strenge Risikokontrolle zahlten sich aus, sagte Vorstandschef Jamie Dimon. Dennoch musste JP Morgan die Risikovorsorge um 56 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar aufstocken.
Die Turbulenzen nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank hatte die Sparer verunsichert. Viele zogen daraufhin ihre Gelder von US-Regionalinstituten ab und trugen sie zu Großbanken wie JP Morgan. Auch Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hatte Mitte März von einem Zufluss an Einlagen berichtet, es gebe eine "Flucht in Qualität".
Dennoch sanken die Einlagen bei JP Morgan zum Jahresauftakt konzernweit um acht Prozent - auch weil die Kunden das Geld wegen der hohen Inflation für den Lebensunterhalt benötigten. Den Gewinn in der Privatkunden-Sparte CCB steigerte die größte US-Bank um 80 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar.
(Von Niket Nishant, Nupur Anand, Hans Seidenstücker, redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)