Paris (Reuters) - Dem unter hohen Schulden ächzenden französischen Handelskonzern Casino liegt ein milliardenschwerer Rettungsplan des Metro-Großaktionärs Daniel Kretinsky vor.
Dessen Investmentgesellschaft EP Global Commerce habe gemeinsam mit der Holding Fimalac des Unternehmers Marc Ladreit de Lacharriere einen Plan für 1,35 Milliarden Euro frisches Eigenkapital vorgelegt, teilte Casino am Dienstagabend mit. Die Offerte stelle einen konkurrierenden Vorschlag in den Schatten, an dem der Telekom-Unternehmer Xavier Niel beteiligt sei.
Casino hat milliardenschwere Schulden aufgetürmt. Allein 2024 und 2025 laufen Kredite in einer Höhe von insgesamt rund drei Milliarden Euro aus. Die Aktien des Konzerns stehen seit Wochen unter Druck. Casino, Eigner der Ketten Monoprix und Franprix, hatte angekündigt, bis Ende Juli eine Einigung mit Gläubigern über eine Umschuldung anzustreben. Dazu brauche die Kette mindestens 900 Millionen Euro frisches Kapital.
Casino teilte mit, bei der 1,35-Milliarden-Offerte würden sich die Investoren verpflichten, 860 Millionen Euro einzubringen, Die Inhaber nicht gesicherter Schuldtitel würden 290 Millionen und bestehende Aktionäre 200 Millionen beisteuern. Die gesamten unbesicherten Schulden von Casino würden in Eigenkapital umgewandelt, ebenso wie die besicherten Schulden in Höhe von 1,5 Milliarden Euro. Dadurch würden die Schulden der Gruppe um mehr als 4,5 Milliarden Euro reduziert.
Der andere Vorschlag der 3F Holding, die von Niel, dem Investmentbanker Matthieu Pigasse und dem Geschäftsmann Moez-Alexandre Zouari geleitet werde, würde 900 Millionen Euro neues Geld einbringen, teilte Casino mit. Davon sei aber nur die Hälfte tatsächlich neues Eigenkapital. Casino werde die beiden Angebote den Vertretern der Gläubiger am Mittwoch bei einem Treffen im französischen Finanzministerium vorstellen, an dem auch die potenziellen neuen Kapitalgeber teilnehmen würden.
(Bericht von Dominique Vidalon, geschrieben von Ralf Bode und Matthias Inverardi, redigiert von Scot W. Stevenson. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)