Zürich (Reuters) - Die Rückkehr der chinesischen Kunden nach dem Ende der Corona-Pandemie kurbelt die Geschäfte des Schweizer Luxusgüter-Herstellers Richemont an.
Im abgelaufenen Quartal, dem ersten im Geschäftsjahr 2023/24, kletterte der Umsatz währungsbereinigt um 19 Prozent auf 5,32 Milliarden Euro, wie der Konzern aus Genf am Montag mitteilte. In Asien, der umsatzstärksten Region des Konzerns, schnellten die Verkäufe von Schmuck, teuren Uhren und Luxusmode um 40 Prozent nach oben. Gebremst wurde der Aufschwung allerdings durch eine weiter verhaltene Nachfrage in Amerika - hier ging der Quartalsumsatz um zwei Prozent zurück, in Europa zog er um elf Prozent an.
Das Unternehmen liegt damit im Trend: Die Aufhebung der Covid-Maßnahmen in China hat die Nachfrage nach Luxuswaren angekurbelt und bereits dem Uhren-Weltmarktführer Swatch und dem britischen Luxusmode-Hersteller Burberry zu kräftigen Umsatzzuwächsen verholfen. Die Anleger hatten von Richemont allerdings noch mehr erwartet. Mit einem Kurseinbruch von acht Prozent rutschte der Titel ans Ende der Schweizer Bluechips. "Richemont hat die hohen Konsenserwartungen leicht verfehlt", erklärte Patrik Schwendimann, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Sein Kollege Jean-Philippe Bertschy von der Bank Vontobel verwies zudem auf das schwache Abschneiden in Amerika. "Das Negativwachstum in Nord- und Südamerika dürfte die Markterwartungen etwas dämpfen."
Treibende Kraft blieb das Juweliergeschäft von Richemont. Die Verkaufserlöse mit Schmuck von Cartier, Van Cleef & Arpels und Buccellati stieg um 24 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Aber auch bei Uhren der Marken A. Lange & Söhne oder IWC griffen wohlhabende Kunden zu, der Umsatz wuchs um zehn Prozent auf 1,06 Milliarden Euro. "Alles in allem war dies ein solider Start in das Geschäftsjahr für Richemont, angetrieben von Asien und Touristen in Europa, die die Schwäche in Nord- und Südamerika ausglichen", erklärte Stifel-Analyst Rogerio Fujimori.
Gewinnzahlen gibt Richemont nur zum Halbjahr und am Ende des Geschäftsjahres bekannt.
(Bericht von Paul Arnold; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)