Reuters

Stahlkonzern Salzgitter fordert Industriestrompreis

23.08.2023
um 07:27 Uhr

- von Vera Eckert

Lehrte (Reuters) - Der Stahlkonzern Salzgitter hat sich angesichts der hohen Kosten für die Umstellung auf eine grüne Produktion für einen zeitlich befristeten Industriestrompreis ausgesprochen.

"Im jetzigen Preisumfeld kann die Industrie eine solche Transformation schwerlich gestalten", sagte Vorstandschef Gunnar Groebler am Dienstag in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. Deshalb sei ein zeitlich befristeter Brückenstrompreis notwendig. Dadurch solle der Industrie ermöglicht werden, sich zu transformieren und Investitionsentscheidungen zu treffen. "Denn sonst wird die Industrie sie nicht treffen. Sie könnte abwandern."

Groebler unterstützt damit Überlegungen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), der der Industrie mit verbilligtem Strom eine Brücke bis zu der Zeit bauen will, ab der der Strompreis durch einen rascheren Ausbau der erneuerbaren Energie gedämpft wird. In der Bundesregierung zeichnet sich dazu aber bisher keine Verständigung ab.

"Wenn wir die Stahlindustrie als Ausgangspunkt vieler Wertschöfungsketten erhalten wollen, brauchen wir Planungssicherheit", sagte Groebler. Es falle der Industrie schwer, Investitionsentscheidungen zu treffen, die nicht abgesichert seien in einem der Kernpunkte der Transformation. "In Frankreich gibt es auch einen Industriestrompreis, also geht es auch anderswo in Europe."

(Bericht von Vera Eckert, bearbeitet von Tom Käckenhoff; Redigiert von Birgit Mittwollen.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Salzgitter AG

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thyssenkrupp AG

WKN 750000 ISIN DE0007500001