Tokio (Reuters) - Wegen Sicherheitsmängeln wird die Toyota-Tochter Daihatsu die Auslieferung aller Fahrzeugmodelle stoppen.
Eine Untersuchung habe Probleme bei 64 Modellen ergeben, darunter fast zwei Dutzend, die unter der Marke Toyota verkauft wurden, teilte Japans Branchenprimus am Mittwoch mit. Toyota erklärte, es sei eine "grundlegende Reform" erforderlich, um Daihatsu "wiederzubeleben" und eine Überprüfung aller Zertifizierungsvorgänge. "Dies wird eine äußerst wichtige Aufgabe sein, die nicht über Nacht erledigt werden kann", so Toyota. "Es wird nicht nur eine Überprüfung des Managements und der Geschäftsabläufe erforderlich sein, sondern auch eine Überprüfung der Organisation und Struktur."
Ein unabhängiges Gremium hatte Ermittlungen gegen Daihatsu eingeleitet, nachdem im April bekannt wurde, dass es bei 88.000 Kleinwagen manipulierte Seitenaufprallsicherheitstests gegeben hat. Die meisten Fahrzeuge wurden als Toyotas verkauft. Die jüngsten Untersuchungen deuten jedoch darauf hin, dass das Ausmaß des Skandals weitaus größer ist als bisher angenommen.
Daihatsu ist Toyotas Kleinwagensparte und produziert eine Reihe der sogenannten "Kei"-Kleinwagen und -Lastwagen, die in Japan beliebt sind. Das Untersuchungsgremium stellte fest, dass die jüngsten Probleme auch einige auf dem Inlandsmarkt verkauften Modelle von Mazda und Subaru sowie Toyota- und Daihatsu-Modelle im Ausland betrafen. Toyota teilte mit, die betroffenen Modelle seien unter anderem für die südostasiatischen Märkte Thailand, Indonesien, Malaysia, Kambodscha und Vietnam sowie für die mittel- und südamerikanischen Länder Mexiko, Ecuador, Peru, Chile, Bolivien und Uruguay bestimmt gewesen.
Toyota-Angaben zufolge produzierte Daihatsu in den ersten zehn Monaten des Jahres 1,1 Millionen Fahrzeuge, fast 40 Prozent davon an ausländischen Standorten. In diesem Zeitraum wurden weltweit rund 660.000 Fahrzeuge verkauft, was sieben Prozent des Toyota-Absatzes ausmachte.
(Bericht von Daniel Leussink, geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)