Düsseldorf (Reuters) - Die IG Metall in Nordrhein-Westfalen hat vor Schnellschüssen bei der schwächelnden Stahltochter von Thyssenkrupp gewarnt.
Der NRW-Chef der Gewerkschaft, Knut Giesler, kritisierte am Dienstag Äußerungen des Aufsichtsratschefs von Thyssenkrupp Steel Europe, Sigmar Gabriel, zur Zukunft des Unternehmens. "IG Metall und Betriebsrat haben zur Kenntnis genommen, dass der Vorstand der Thyssenkrupp Steel Europe AG ein Restrukturierungskonzept erarbeitet und dies Mitte April vorlegen will", sagte Giesler. Das Problem dürfe aber nicht allein dem Stahlvorstand und der Mitbestimmung überlassen werden. Die Politik müsse in die Lösungsfindung bei diesen tiefgreifenden Veränderungen einbezogen werden und nicht nur Zaungast bleiben.
Gabriel hatte in einem Zeitungs-Interview "eine grundlegende Neuaufstellung" der Stahlsparte mit ihren 27.000 Beschäftigten gefordert. Es sei geplant, dass der Stahl-Vorstand bis Mitte April ein Konzept vorlegen wird. Gabriel verwies auf unausgelastete Produktions-Kapazitäten und schloss einen Jobabbau nicht aus.
"Wir halten weiterhin an unserer Forderung der Verselbständigung des Stahlbereichs fest, wenn die Rahmenbedingungen stimmen", betonte Giesler. Dafür müsse der Konzern sorgen. Ob Verkauf, Beteiligung oder Verselbstständigung - nötig sei ein industrielles Konzept, das finanziell und strukturell abgesichert sei. "Das ständige Hin und Her muss ein Ende haben."
(Bericht von Tom Käckenhoff. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)