NEW YORK (dpa-AFX) - Die erratischen Entscheidungen in der US-Zollpolitik unter dem neuen Präsidenten Donald Trump haben es Anlegern am US-Aktienmarkt am Montag erneut schwer gemacht. Zum Handelsstart sackten die wichtigsten Indizes deutlich ab, nachdem Trump am Wochenende die Einführung hoher Zölle auf Einfuhren in die USA aus Mexiko, Kanada und China genehmigt hatte. Nun gab Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum nach einem Telefonat mit Trump bekannt, dass die Zölle für mexikanische Produkte um einen Monat verschoben werden. Daraufhin verringerten die Indizes einen Großteil ihrer Auftaktverluste wieder.
Der Dow Jones Industrial
Dass die Nervosität und Sorgen der Anleger zunehmen, zeigte zugleich ein Blick auf den VIX-Index
Der Nasdaq 100
Die kurz nach dem Handelsstart veröffentlichten Daten zur Stimmung in der US-Industrie sowie zu Investitionen im Bausektor fanden vor diesem Hintergrund wenig Beachtung. Beide Wirtschaftsindikatoren waren besser als erwartet ausgefallen. Vor allem das US-Industriebarometer stach positiv heraus, denn der ISM-Index und auch der Beschäftigungsindex kehrten im Januar in die Wachstumszone zurück. "Die Fed wird sich wohl in ihrer abwartenden Haltung bestätigt sehen, zumal mit dem Beginn der Handelskonflikte ein hohes Maß an Verunsicherung besteht", kommentierte Analyst Ralf Umlauf von der Helaba.
Aktien von Autobauern, die besonders unter der Sorge vor einem Handelskrieg leiden, erholten sich zuletzt spürbar: Für General Motors
Experte Philippe Houchois vom Analysehaus Jefferies verwies darauf, dass die US-Hersteller einen vergleichsweise hohen Anteil der Endmontage ins Ausland verlagert hätten, weshalb ohne eine Deeskalation im Zollstreit auch in den USA die Fahrzeugpreise und Produktionskosten steigen dürften.
Im Halbleitersektor verringerten sich die Kursverluste ebenfalls. So verloren Nvidia
"Die jüngsten Maßnahmen werden nicht viel dazu beitragen, die Spannungen im Halbleitersektor zu beruhigen", schrieb etwa Expertin Susannah Streeter vom Vermögensverwalter Hargreaves Lansdown mit Blick auf das Thema Zölle. Viele Teile, die zur Errichtung und zum Betreiben von KI-Rechenzentren benötigt würden und importiert werden müssten, könnten von Zöllen betroffen sein. Aus China zum Beispiel würden riesige Mengen an Elektronikprodukten in die USA importiert./ck/he