NEW YORK (dpa-AFX) - Kurz vor der mit Spannung erwarteten Quartalsbilanz des Chip-Giganten Nvidia am Mittwoch haben sich die Investoren an den US-Börsen am Dienstag zurückgehalten. Der Leitindex Dow Jones Industrial konnte zwar moderat zulegen, ansonsten überwogen aber die Kursverluste. Nvidia-Aktien setzten die jüngste Verluststrecke fort, und mit ihnen andere Tech-Schwergewichte.
Der Dow gewann zuletzt 0,4 Prozent auf 43.653 Punkte. Rückenwind erhielt der Index vor allem von konsumnahen Aktien der "Old Economy" wie Home Depot, Walmart, Johnson & Johnson , Procter & Gamble und McDonalds .
Der marktbreite S&P 500 gab dagegen um 0,2 Prozent auf 5.970 Zähler nach. Der Nasdaq 100 geriet etwas stärker unter Druck und verlor 0,8 Prozent auf 21.173 Punkte.
Thema Nummer eins bleibt die Unsicherheit über die Politik von US-Präsident Donald Trump und die Sorge, dass diese mit Zöllen und anderen Einschränkungen ihre Spuren in der Weltwirtschaft hinterlassen wird. Einmal mehr im Fokus stand dabei der Chipsektor. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte unter Berufung auf Kreise gemeldet, die US-Regierung plane verschärfte Beschränkungen und übe dabei auch Druck auf wichtige Unternehmen anderer Staaten aus.
Die Vorsicht am Markt vor den Geschäftszahlen und den Prognosen von Nvidia manifestierte sich in den Kursverlusten der Papiere: Seit Freitag haben sie im Tief bis zu 11 Prozent eingebüßt. Zuletzt betrug das Minus am Dienstag noch gut 1 Prozent. Auch andere Tech-Schwergewichte im Dow wie Salesforce , Amazon und Microsoft gaben nach.
Spitzenreiter im Dow waren Home Depot mit einem Aufschlag von 4,3 Prozent. Die Baumarktkette habe im vierten Geschäftsquartal von einer steigenden Nachfrage profitiert, sagte Analyst Michael Lasser von der Bank UBS. Im Fahrwasser von Home Depot gewannen Walmart 3,8 Prozent.
Unter dem fallenden Bitcoin litten damit verbundene Aktien wie Coinbase , Microstrategy und Riot Platforms mit Einbußen von bis zu 12 Prozent. Zeitweise war die Kryptowährung auf den tiefsten Stand seit Mitte November abgerutscht. Börsianer verwiesen als Belastung auf einen Hackerangriff auf die Kryptobörse Bybit.
Ein deutlicher Verlierer waren auch die Aktien von Zoom , die um 9 Prozent absackten. Experte Rishi Jaluria von der Bank RBC attestierte dem Videokonferenz-Spezialisten zwar einen erfreulichen Jahresabschluss. Moniert wurden aber schwache Ziele für das neue Geschäftsjahr.
Aktien des Pharmariesen Eli Lilly gewannen 2,4 Prozent. Bei Investoren kamen niedrigere Preise für das Medikament Zepbound zur Gewichtsabnahme gut an. Eli Lilly will sich auf diese Weise preisgünstigerer Nachahmerprodukte erwehren.
Paypal-Aktien verloren 1,4 Prozent und fielen auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten. Prognosen des Zahlungsabwicklers für die kommenden Jahre überzeugten am Markt nicht.
Kein Zuckerschlecken für die Aktionäre von Krispy Kreme war der enttäuschende Ausblick des Donut-Herstellers auf das laufende Jahr. Die Anteile brachen um 23 Prozent auf ein Rekordtief ein./bek/he