NEW YORK (dpa-AFX) - Die New Yorker Börsen haben am Freitag überwiegend moderate Verluste verbucht. Sie konnten somit nicht an die überwiegend guten Vorgaben der asiatischen und europäischen Aktienmärkte anschießen. Im Handel hieß es, die Investoren ließen angesichts des Kriegs in Nahost unverändert große Vorsicht walten. Am Vortag war an der Wall Street und an der Nasdaq-Börse wegen eines Feiertags nicht gehandelt worden.
Der Leitindex Dow Jones Industrial hielt sich mit einem Aufschlag von 0,08 Prozent auf 42.206,82 Punkte noch vergleichsweise gut. Auf Wochensicht steht für den Index ein moderates Plus zu Buche. Zuletzt pendelte der Dow unterhalb der Marke von 43.000 Zählern auf und ab, zurückgehalten vor allem vom Krieg zwischen Israel und dem Iran.
Der marktbreite S&P 500 gab am Freitag um 0,22 Prozent auf 5.967,84 Punkte nach. Für den überwiegend von Technologiewerten bestückten Nasdaq 100 ging es um 0,43 Prozent auf 21.626,39 Zähler nach unten.
Der Krieg zwischen Israel und dem Iran könne die Energiepreise weiter nach oben treiben und damit die Finanzmärkte generell belasten, schrieb Marktanalyst Javier de Berenguer vom Finanzdienstleister Mapfre. "Sollte sich der Konflikt noch verschlimmern, dann könnte das Szenario einer Stagflation eintreten". Das bedeutet ein stagnierendes Wachstum bei gleichzeitig steigenden Preisen.
Schwäche zeigten an der Nasdaq die Aktien der Halbleiterbranche. NXP , Intel , Broadcom Applied Materials und KLA verloren bis zu 2,4 Prozent. Dem "Wall Street Journal" zufolge könnte die US-Regierung den Unternehmen die Fertigung mit amerikanischer Technologie in China schwerer machen.
Aktien der Google-Holding Alphabet büßten knapp 4 Prozent ein. Im Rechtsstreit um die marktbeherrschende Stellung von Google bei Smartphones schließt sich die Generalanwältin am Europäischen Gerichtshof der Forderung nach einer Milliardenstrafe an. Damit drohen Google 4,1 Milliarden Euro Strafe. Die Meinung der Generalanwältin ist für die Richterinnen und Richter nicht bindend - sie folgen ihr aber häufig.
Titel des IT-Dienstleisters Accenture verloren als Schlusslicht im S&P 500 Index fast sieben Prozent. Die Bank JPMorgan monierte schwache Zielvorgaben des Unternehmens für die Buchungen und enttäuschende Margen.
Über einen Kurssprung von fast 24 Prozent konnten sich die Aktionäre des Baustoffhändlers GMS freuen. Um diesen scheint sich nach einer Offerte des Milliardärs Brad Jacobs ein Bieterwettkampf zu entwickeln. Laut dem "Wall Street Journal" hat der Baumarktriese Home Depot ein Gegenangebot unterbreitet. Dessen Aktien legten um 0,8 Prozent zu.
Ein weiterer Kursgewinner waren die Aktien des Gebrauchtwagenhändlers Carmax , die mit einem Plus von 6,6 Prozent von einem überraschend hohen Quartalsgewinn profitierten.
Der Kurs von Smith & Wesson brach hingegen um fast 20 Prozent ein, nachdem der Waffenhersteller enttäuschende Quartalsergebnisse veröffentlicht hatte. Allein seit März hat sich der Kurs mehr als halbiert./bek/he
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---