Paris (Reuters) - In dem Skandal um einen milliardenschweren Spekulationsverlust hat die französische Großbank Societe Generale ihren Ex-Händler Jerome Kerviel einem Gericht zufolge zu Unrecht entlassen.
Da das Institut keinen "wirklichen und ernsthaften" Grund dazu gehabt habe, müsse es Kerviel eine Entschädigung von 450.000 Euro zahlen, entschieden die Arbeitsrichter am Dienstag. Dies teilten Kerviels Anwalt und ein Gerichtsvertreter mit. Ein SocGen-Anwalt sprach von einem skandalösen Urteil und kündigte Berufung an.
Kerviel war im Oktober 2010 wegen Vertrauensbruch und Betrug zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Der 39-Jährige soll durch Spekulationen seinem ehemaligen Arbeitgeber 2008 einen Verlust von rund 4,9 Milliarden Euro eingebrockt haben. Kerviels Anwalt David Koubbi sagte Reuters, die Entscheidung des Gerichts stelle die Gerechtigkeit wieder her und "zerreiße das Märchen in der Luft, die Societe Generale von Anfang an aufgetischt hat".