Reuters

Societe Generale enttäuscht Anleger mit neuer Strategie

18.09.2023
um 12:37 Uhr

London (Reuters) - Der neue Chef der Societe Generale Slawomir Krupa hat die Anleger mit seiner Strategie zur Neuausrichtung von Frankreichs drittgrößte Bank enttäuscht.

Mit dem Umbau will Krupa dem Geldhaus nach dem kostspieligen Ausstieg aus Russland und der starken Abhängigkeit vom volatilen Investmentbanking frischen Wind einhauchen. So solle SocGen 2026 eine Eigenkapitalrendite (Rote) von neun bis zehn Prozent erzielen und ab 2023 zwischen 40 bis 50 Prozent des ausgewiesenen Nettogewinns an die Aktionäre ausschütten, teilte die Bank am Montag mit. Damit setzt der seit Mai amtierende Krupa, der zuvor das Investmentbanking verantwortete, ein zentrales Rentabilitätsziel niedriger an als bislang angekündigt. Bisher hatte SocGen eine Rote von etwa zehn Prozent im Jahr 2025 und eine Ausschüttungsquote von 50 Prozent angepeilt.

"Wir sind negativ überrascht über das fehlende Umsatzwachstum, die Erhöhung des Kapitalziels, die Kürzung der Ausschüttung und der Rote sowie über den Mangel an Details", schrieben die Analysten von Jefferies. Den Experten von JP Morgan zufolge liegen die Ziele in Bezug auf die Ertragserwartungen unter dem Konsens. Der neue Chef werde sich das Wohlwollen der Anleger durch seine Leistungen verdienen müssen. An der Pariser Börse brachen die SocGen-Papiere um mehr als neun Prozent ein.

Auf die Marktreaktionen entgegnete Krupa, dass er sich nicht entmutigen lasse. "Es ist der richtige Plan für die Bank für die nächsten Jahrzehnte", sagte der neue Vorstandschef, der seit 1996 für SocGen arbeitet. Er wolle die Gruppe stärken, indem er das Geschäftsportfolio vereinfache und zugleich Kapital aufbaue und die Flexibilität erhöhe. Zudem solle die Cost-to-Income-Ratio, ein wichtiges Maß für die Effizienz einer Bank, von 75 Prozent im zweiten Quartal auf unter 60 Prozent im Jahr 2026 sinken. Auch ihr Engagement im Upstream-Öl- und Gasgeschäft wolle SocGen bis 2030 im Vergleich zu 2019 um 80 Prozent reduzieren.

(Bericht von Mathieu Rosemain, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Societe Generale S.A.

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