Reuters

Airbus versilbert Restanteile an Kampfjet-Bauer Dassault

10.06.2016
um 11:11 Uhr

Paris (Reuters) - Der Flugzeugbauer Airbus hat sich von seinem letzten verbliebenen Anteil am französischen Kampfjet-Hersteller Dassault Aviation getrennt.

Der Ausstieg bringt dem europäischen Konzern knapp 2,4 Milliarden Euro ein, wie Airbus am Freitag mitteilte. Airbus-Chef Tom Enders richtet das Unternehmen stärker auf die zivile Luftfahrt aus, da staatliche Abnehmer angesichts klammer Haushalte immer weniger Kriegsgerät bestellen. An Dassault Aviation hielt Airbus zuletzt noch knapp 24 Prozent.

Die 1,33 Millionen Aktien seien nun zum Preis von 950 Euro losgeschlagen worden, teilte Airbus weiter mit. 62 Prozent seien an institutionelle Investoren gegangen, der Rest an Dassault. Der Kampjet-Hersteller erklärte, für 477 Millionen Euro eigene Aktien übernommen zu haben. Das entspreche 5,5 Prozent am Gesamtkapital. Laut Airbus wurden gleichzeitig Anleihen mit einer Laufzeit bis 2021 im Volumen von fast 1,1 Milliarden Euro platziert, die in Dassault-Aktien umgewandelt werden können. Diese seien mit einem Aufschlag von 37,5 Prozent auf den letzten Aktienkurs veräußert worden.

Airbus hat im Rüstungsgeschäft mit einer Pannenserie beim Militärtransporter A400M zu kämpfen und befürchtet Folgekosten von mehr als fünf Milliarden Euro im laufenden Jahr. Im Auftaktquartal 2016 brach der Airbus-Gewinn um die Hälfte auf 399 Millionen Euro ein.

Die Aktien von Dassault Aviation stiegen am Freitag in Paris um rund zwei Prozent auf 989,50 Euro. Airbus-Papiere gaben dort 0,4 Prozent auf 53,19 Euro nach.

Airbus SE

WKN 938914 ISIN NL0000235190