Zürich (Reuters) - Der Schweizer Vermögensverwalter EFG International kommt nicht zur Ruhe.
Nach nicht einmal drei Jahren als Konzernchef gibt Joachim Straehle seine Funktion bereits wieder ab. Straehle und der Verwaltungsrat hätten vereinbart, dass er zum Jahresende abtrete, teilte die Bank am Mittwoch mit. Einer mit der Sache vertrauten Person zufolge könnten gesundheitliche Probleme des knapp 60-Jährigen eine Rolle bei der Entscheidung gespielt haben. EFG wollte sich dazu nicht äußern.
Anfang 2018 übernehme Giorgio Pradelli die Nachfolge. Der Italiener ist seit 2012 Finanzchef des Instituts. An seine Stelle trete Dimitris Politis, der vom Genfer Vermögensverwalter Sete SA zu EFG stoße. "Eine neue Führungsmannschaft tut EFG International sicher gut", erklärten die ZKB-Analysten. An der Börse gewannen die Titel 1,7 Prozent.
Der fünftgrößte Vermögensverwalter der Schweiz hat eine turbulente Zeit hinter sich. 2016 kaufte EFG den Konkurrenten BSI. Damit gelang den Zürchern zwar ein Wachstumssprung, gleichzeitig handelten sie sich aber auch neue Sorgen ein. BSI war in den Korruptionsskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB verstrickt, bei dem Milliardenbeträge verschwunden waren. Die negativen Schlagzeilen führten auch zu einem Kundenschwund. Jetzt will EFG nach vorne schauen. Der Integrationsprozess für BSI sei auf Kurs und dürfte wie geplant zum Jahresende abgeschlossen werden.