Zürich (Reuters) - Die Beteiligung am Korruptionsskandal des malaysischen Staatsfonds 1MDB kommt die inzwischen im Vermögensverwalter EFG International aufgegangene Schweizer Bank BSI weniger teuer zu stehen als veranschlagt.
Die Finanzmarktaufsicht (Finma) reduzierte den deswegen einbehaltenen Gewinnbetrag auf 70 Millionen von ursprünglich 95 Millionen Franken, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte. Die Finma sprach zudem Berufsverbote und Rügen aus. EFG erklärte, die Entscheidung habe keinen Einfluss auf das Finanzergebnis.
Die Finma hatte 2016 nach zweifelhaften Transaktionen der Banca della Svizzera Italiana (BSI) mit dem malaysischen Staatsfonds 1MDB die Auflösung des Instituts angeordnet und den Gewinnbetrag eingezogen. Bußen kann die Behörde nicht verhängen. Nach einem Gerichtsurteil musste sich die Finma erneut mit dem Fall befassen..
Aus dem 2009 aufgelegten Fonds 1MDB, mit dem eigentlich die malaysische Wirtschaft angekurbelt werden sollte, haben nach Erkenntnissen des US-Justizministeriums und Malaysias hochrangige Fonds-Mitarbeiter und ihre Partner mehr als 4,5 Milliarden Dollar veruntreut. Mit den Geldern sollen Regierungsbeamte bestochen, schwarze Kassen des damaligen Ministerpräsidenten Najib Razak finanziert und Schmuck, Gemälde und Immobilien für Hunderte Millionen Dollar gekauft worden sein.