München (Reuters) - Ergo-Chef Markus Rieß wirbelt die Führungsmannschaft von Deutschlands zweitgroßtem Versicherer kräftig durcheinander.
Ziel sei es, die Internationalisierung und Transformation der Gruppe voranzutreiben, erklärte Rieß am Freitag in Düsseldorf. Dabei verliert der Chef der erfolgreichen Direktversicherungs-Tochter Ergo Direkt, Peter Stockhorst, seinen Job und verlässt den Konzern. Der 52-Jährige wird durch Sebastian Rapsch ersetzt, der weiter auch dem Vorstand der Schwestergesellschaft DKV angehört. Er soll das Geschäft mit Krankenzusatzversicherungen unter beiden Marken bündeln.
Die ehemalige hessische Umwelt- und Sozialministerin Silke Lautenschläger bekommt eine neue Aufgabe in Belgien: Dort soll sie die Tochter des Krankenversicherers DKV und die belgische Ergo Insurance leiten. Ihr Nachfolger als Vertriebschef bei Ergo Deutschland, Christian Molt kommt, von der Allianz. Den neuen Chef der Sachversicherungs-Sparte Ergo Versicherungs-AG, Mathias Scheuber, holt Rieß ebenfalls von seinem ehemeligen Arbeitgeber Allianz Deutschland. Scheubers Vorgänger bei Ergo, Markus Hofmann, soll helfen, das Geschäft mit ausländischen Firmenkunden auszubauen, für das Ergo eine neue Tochter gründet: die Ergo International Corporate Solutions (EICS).
Für die Unternehmensorganisation und Großprojekte holt Rieß einen McKinsey-Mann nach Düsseldorf: Johannes Elsner (39), der bisher das Münchener Büro der Unternehmensberatung leitet, wird Ergo-Deutschland-Chef Achim Kassow unterstellt. Alle Änderungen sollen zum 1. Januar wirksam werden, wenn die Aufsichtsbehörden zustimmen.