Paris (Reuters) - Nach den Ostertagen drohen in Frankreich wegen Streiks Behinderungen im Bahn- und Luftverkehr.
Schon ab Montagabend wollen die Beschäftigen der Staatsbahn SNCF in den Ausstand treten. Am Dienstag folgen die Angestellten bei der Fluggesellschaft Air France. Dort soll der Gewerkschaftsforderung nach einer Erhöhung der Gehälter um sechs Prozent Nachdruck verliehen werden. Weitere Streiks sind für Samstag und die folgenden Woche geplant. Bei der SNCF wehren sich die Gewerkschaften gegen eine Öffnung des Eisenbahnmarktes für ausländische Konkurrenz, wie sie auch die EU verlangt. Der Ausstand gilt so auch als erste Machtprobe zwischen den Arbeitnehmervertretungen und Präsident Emmanuel Macron, der die Reformen vorantreibt.
Die Eisenbahner wollen über drei Monate alle drei Tage in einen zweitägigen Streik treten. Dies wird wohl auch die Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Frankreich und Deutschland - etwa Paris-Frankfurt - treffen. Denn bei den Fernzügen insgesamt wird damit gerechnet, dass fast neun von zehn ausfallen. Mit der geplanten Öffnung der Märkte fürchten die SNCF-Beschäftigten um ihre bislang praktisch lebenslangen Anstellungen, regelmäßigen Gehaltserhöhungen und Angebote für eine Frührente.
Bei Air France wird damit gerechnet, dass etwa ein Drittel der Langstrecken-Flüge vom zentralen Flughafen Paris "Charles de Gaulles" ausfallen. Zwei Drittel der Mittelstrecken-Verbindungen und etwa 85 Prozent der Kurzstrecken-Flüge würden jedoch voraussichtlich stattfinden.