Berlin (Reuters) - Deutschland steigt erstmals mit einer größeren Summe in die Entwicklung des neuen deutsch-französischen Kampfjets ein.
Der Haushaltsausschuss des Bundestags gab am Mittwoch nach Angaben aus Kreisen des Gremiums rund 30 Millionen Euro frei, mit denen der deutsche Anteil einer zweijährigen Konzeptstudie finanziert werden soll. Die Studie läuft bereits seit Anfang des Jahres, Frankreich hatte den deutschen Anteil bisher vorfinanziert. Bei der Luftfahrtausstellung in Le Bourget Mitte Juni können Deutschland und Frankreich damit sowohl das Rahmenabkommen zur gemeinsamen Entwicklung und Beschaffung des Jets als auch den Vertrag für die Konzeptstudie unterzeichnen. Aufseiten der Wirtschaft haben Dassault und Airbus die Führung des Projekts übernommen.
Ein weiterer Vertrag wird unterdessen nach Aussage von Insidern wegen des anhaltenden Streits zwischen Deutschland und Frankreich über die Rüstungsexportregeln entgegen früherer Planungen in Le Bourget noch nicht unterzeichnet werden. Er hätte die Grundlage gebildet für die Entwicklung eines Demonstrators, also eines Vorläufers für einen Prototypen. Das Auftragsvolumen hierfür wurde auf über hundert Millionen Euro geschätzt. Deutschland und Frankreich streiten nach Angaben aus Sicherheitskreisen auch weiter über die Verteilung der lukrativen Arbeitsanteile auf die Industrien in beiden Ländern.