Frankfurt (Reuters) - Analysten und Investoren haben sich kritisch geäußert zum geplanten Konzernumbau bei der Commerzbank.
"Das klingt auf den ersten Blick relativ einfallslos", sagte Klaus Nieding von der Aktionärsvereinigung DSW. "Kosten sparen ist das eine, aber das alleine ist nicht die Medizin, die die Commerzbank nun braucht." Was fehle, sei ein Impuls für die Zukunft. "Die große Frage steht weiterhin im Raum, wie die Bank in Zukunft Geld verdienen will."
Das Geldhaus will 4300 Vollzeitstellen streichen und 200 seiner rund 1000 Filialen schließen, wie es zuvor mitgeteilt hatte. Eine endgültige Entscheidung über die Pläne stehe in der kommenden Woche an.
Oliver Popp von der Gewerkschaft DBV sagte mit Blick auf den geplanten Jobabbau: "Es muss einen wirtschaftlich langfristigen Sinn ergeben, und der Abbau muss sozialverträglich im Sinne der Mitarbeiter erfolgen." Wichtig sei, dass die Bank durch Kostensparmaßnahmen und den Abbau von Arbeitsplätzen in Zukunft stabiler dastehe. "Wir erwarten nun, dass das Management schnell Klarheit darüber schafft, wie viele Stellen in welchen Bereichen wegfallen."
Die Reaktionen der Anleger war ebenfalls verhalten. Die Aktie der Commerzbank notierte knapp ein halbes Prozent im Plus. "Die angekündigte Eigenkapital-Rendite von 'irgendwann mal vier Prozent' ist lächerlich", sagte ein Aktienhändler. Ein Großinvestor der Commerzbank erklärte, mit diesen Renditen bewege sich das Institut weiterhin in einem schwierigen Umfeld. "Ein interessanter Investment-Fall entsteht dadurch sicherlich nicht."