München (Reuters) - Nach einem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr erwartet der Siliziumspezialist Siltronic 2020 einen weiteren Ergebnisrückgang.
Selbst wenn sich die Ausbreitung des Coronavirus nicht größer auf das Geschäft auswirke, werde der Betriebsgewinn (Ebit) deutlich sinken, teilte der Zulieferer der Chipindustrie am Montag mit. Neben der Zurückhaltung der Kunden belasten die laufenden Investitionen in das eigene Geschäft das Ergebnis.
"Die Auswirkungen des Coronavirus auf die gesamte Wertschöpfungskette sind aktuell nicht konkret vorhersehbar", sagte Siltronic-Chef Christoph von Plotho. Falls sich das Virus weiter ausbreite, könnte das Absatzvolumen anstelle der erhofften leichten Zuwächse weiter schrumpfen. "Voraussichtlich würden dann die Ebitda-Marge, das Ebit und der Netto-Cashflow von Siltronic im Jahr 2020 deutlich unter dem Vorjahr liegen", erklärte das Unternehmen.
Wie Siltronic bereits Ende Januar mitgeteilt hatte, belasteten eine rückläufige Nachfrage und damit einhergehender Preisdruck das Geschäft im vergangenen Jahr. Die Abnehmer in der Chipindustrie hatten infolge des Handelsstreits zwischen den USA und China ihre Produktion gedrosselt. Deshalb sank der Konzernumsatz um 13 Prozent auf 1,27 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn (Ebitda) brach um 31 Prozent auf 409 Millionen Euro ein. Der Überschuss schrumpfte um 35 Prozent auf 261 Millionen Euro. Dennoch handelte es sich nach Unternehmensangaben um das zweitbeste Jahr der Firmengeschichte.
Die Dividende soll nach Angaben vom Montag auf drei Euro je Aktie sinken, nachdem es im vergangenen Jahr noch fünf Euro waren. Größter Aktionär ist der Chemiekonzern Wacker Chemie, der noch 30,8 Prozent der Anteile an seiner früheren Tochter hält.